Montag, 31. März 2014

Endlich und “bitte bitte end nicht”


Da bin ich nun. 19 Jahre alt oder jung, (die Perspektive ist hier wieder einmal alles) und fühle mich wie neu geboren. Mit ganz viel positiver Energie, Sonnenschein und dem Herz hoffentlich am rechten Fleck, entdecke ich Island nämlich gerade wieder neu.

Die ganzen e-mails und Briefe (die eigentlich superduper lieb waren, eben bis auf diese Kleinigkeit) in denen mir vom österreichischen Frühling vorgeschwärmt wurde, konnte ich eine Zeit lang nicht mehr sehen. Sie ließen in mir unschöne Gefühle wie Wut, Neid und mehr Wut aufkommen und manchmal bekam ich sogar Lust mir einfach meine Zunge abzuschneiden, sie in ein Briefkuvert zu stecken und dann als Symbol des Trotzes dem Sender der frohen Frühlingsbotschaft zurück zu schicken.

Nein. Natürlich war das alles nicht ganz so schlimm. Und ja- ich übertreibe etwas. Aber nur etwas. Und womit ich nicht übertreibe ist die folgende Beschreibung vom letzten Donnerstag.

Am Donnerstag donnerte es- würde das Sams sagen. Aber ich bin nicht das Sams und in Island gibt es keine Gewitter. Was es aber gibt, sind 4 Jahreszeiten an nur einem Tag. Oder sogar in… nur einer Stunde. Letzter Donnerstag war einer jener Tage. Ich bin aufgewacht und die Sonne hat mir Regenbogen in mein Zimmer geworfen (ich hab nämlich so einen kleinen Kristall, der das Sonnenlicht irgendwie bricht und so ganz viele Regenbogen erschaffen kann) und so befand ich, dass es ein guter Tag werden würde und als ich mich folglich auf mein Rad schwang und im Kindergarten ankam und dann auch noch meine Lieblingstasse noch unverwendet, nur darauf wartend von mir mit Tee gefüllt zu werden, da stand, da war ich mir sicher. „Ja. Heute ist ein guter Tag.“ Als ich der Köchin in meinem Kindergarten von meinem Beschluss, oder meiner Feststellung (was auch immer) mitteilte, sah ich aus dem Fenster. Nur um noch einmal den Grund meiner guten Laune zu entdecken. Doch was musste mein armes Auge da plötzlich für Bilder an mein Gehirn senden?! Hagel. Nichts als Hagel fiel da plötzlich vom Himmel runter. Ganz so, als ob die Engelchen ganz widerlich schlimme Kinder in der Trotzphase waren und gerade mit all ihren sonst so netten Spielsachen um sich warfen. Naja. Aus Bengelchen wurde alsbald schon wieder Engelchen und die Sonne strahlte wieder was das Zeug hielt. So machte sie auch lange weiter. Um 5 aber, als ich mich mit einer Freundin traf um mit ihr gemeinsam zu einer Filmvorstellung zu gehen, begann es dann plötzlich zu schneien. Da juckte mich das alles aber schon nicht mehr sehr und so kratzte ich mich auch nur ein wenig, verwirrt am Kopf. Naja. Das war auch schon der Donnerstag.

Am Freitag hat ich frei. Würde das Sams nun sagen. Aber schon wieder kann ich ihm nicht zustimmen. Am Freitag hab ich nicht frei gehabt. Aber das war ganz egal, denn nach der Arbeit hab ich mich mit Maria (meiner griechischen Wg-Kollegin) trotzdem auf den Weg nach Akureyri, die kleine Hauptstadt des Nordens Islands, gemacht. Mit einem Schild in der Hand auf dem in Großbuchstaben „Akureyri“ stand und ein Herz gemalt war, machten wir uns auf die Reise. Jaja. Hitchhiken funktioniert in Island wirklich wie geschmiert! 4-5 Stunden braucht man von Reykjavík nach Akureyri, wenn man das Navigationssystem fragt, wir brauchten 4 ½. Nicht schlecht also.


Sofia über den Wolken

Da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein.


In Akureyri hatten wir eine schöne Zeit und am Sonntag auf dem nachhause Weg hab ich auf der Rückbank zweier 70 jähriger Isländer auch noch den wahrscheinlich ältesten Hund der Welt kennengelernt. Musa (auf Deutsch: Maus), eine superliebe Border-Collie Dame.
Katrina, Maria und ich :)

Ein cooles Elfenhaus, das Katrina und ich heute gebaut haben
Jaja… Jetzt meine Lieben, verabschiede ich mich auch schon wieder. Der Reis den ich mit Tee zusammen in den Mixer geworfen hab, wartet darauf von mir zu Reismilch (oder einem ähnlichen, etwas experimentelleren Getränk) gemacht zu werden und auch meine Wg Mitbewohner klopfen schon zum dritten Mal, weil sie mir wohl irgendetwas sehr Wichtiges und Lustiges zu zeigen haben.

Bis dann also. Viel Liebe und ganz viel Licht, eure Sofia. :)

Ps: Und ach ja, bei erneutem Durchlesen des Beginns dieses Textes bemerke ich gerade, dass der Titel noch nicht so ganz mit dem Rest zusammen passt… Dieses Ps soll das nun ändern. Also: Der Frühling ist jetzt da. Also Krokose und Co, alles vorhanden. Die Vöglein zwitschern und ich sag täglich am Morgen „Frühling endlich, endlich. Bitte end nicht.“

Montag, 10. März 2014

Ein Brief an den Wettergott

Sehr  verehrter Wettergott! Es ist noch nicht lange her, da hatte ich vor dir einen Liebesbrief zukommen  zu lassen. Ich wollte dir schreiben wie toll ich dich finde, wie dankbar ich dir für all die sonnigen Tage, die du mir schenktest, als meine Freunde zu Besuch waren, bin (pardon: war!). Und ich wollte den ganzen Brief mit rosa Herzchen verzieren und selbst mit dem Gedanken ihn mit einem Parfum, (dessen Name irgendwas mit Lolita oder so ein Schmarren ist) zu besprühen, habe ich gespielt. 
Denn ja, ich gestehe- ich war verliebt in dich!

Aber hast du eines gemerkt mein Guter? Dieses Liebesgeständnis wurde in der Vergangenheit verfasst. Falls du dich jetzt fragst warum, dann will ich dir das jetzt erklären. Zwar sollte das eigentlich nicht notwendig sein, den du dreckige Schüft solltest selbst wissen, was du falsch gemacht hast, aber naja. Manchen Menschen (und ein Gott bist du für mich nach all dem was passiert ist bestimmt nicht mehr!) muss man eben ein bisschen auf die Sprünge helfen, damit sie ihre Fehler einsehen. Also,

Nummer 1: Schnee im März muss nicht sein.

Wobei ich hierbei erwähnen muss, (was du wahrscheinlich eh genau weißt) dass ich einer der wenigen Menschen war, die beim erneuten Schnee am Donnerstag noch immer sehr milde gestimmt waren. Ich stieß deinem Freund nicht gleich vor den Kopf, nein- ich versuchte ihn näher kennenzulernen und seine guten Seiten zu sehen. Und ja, ich sah sie sogar wirklich- wenn man nämlich die Tatsache, dass März ist außer Acht ließ, dann war der Schnee schön und weiß.
Aber du wolltest es ja nicht auf dem Schnee-Vorfall beruhen lassen…

Nummer 2 (war nämlich): Regen.

Regen auf frischem Schnee ist nicht schön. Dann ist der schöne, weiße Schnee nämlich bald nicht mehr schön und weiß, sondern matschig und gatschig. Ich glaube selbst du werter Herr Wetter“gott „hast genügend Wahrnehmungsempfindungen, um das als unschön zu betrachten. Aber vielleicht bist du ja einfach kein Ästhet. Und auch keiner, der es gern gemütlich hat. Denn obwohl der Schnee nun wieder als flüssiger Frechdachs auf die Erde fliegt, ist es noch immer megakalt… Doch auch das würde ich dir verzeihen, hätte ich dir verziehen… wenn da nicht…

Nummer 3: Wiiiiiiiiiiiiind! (wäre)

Ja. Du machst nicht nur Wind, du musst natürlich Wiiiiiiiiiiind! machen! Wind, (man möchte fast meinen Sturm)- in seiner pursten Form. Vermischt mit Schneeregen, der einem wie Nägel ins Gesicht peitscht. Warum tust du mir das an? 

Deine nassen Pfeile treffen nicht nur mein Gesicht, sie gehen mir mitten in das Herz.

Ich will Sonne. Ich will dich zurück wie du vor 3 Wochen warst. Strahlend, warm und glücklich.

Und ich warne dich, wenn das nicht geht, dann wird aus einem Liebesbrief ein Beschwerdebrief (und zwar an die oberste Etage (Gott höchstpersönlich nämlich) adressiert)werden. Denn auch wenn ich nicht viel Erfahrung mit dem Thema Beziehungen habe, weiß ich eines ganz genau:

So kann das mit uns nicht weitergehen!