Da bin ich nun. 19 Jahre alt oder jung, (die Perspektive ist hier wieder einmal alles) und fühle mich wie neu geboren. Mit ganz viel positiver Energie, Sonnenschein und dem Herz hoffentlich am rechten Fleck, entdecke ich Island nämlich gerade wieder neu.
Die ganzen e-mails
und Briefe (die eigentlich superduper lieb waren, eben bis auf diese
Kleinigkeit) in denen mir vom österreichischen Frühling vorgeschwärmt wurde, konnte
ich eine Zeit lang nicht mehr sehen. Sie ließen in mir unschöne Gefühle wie
Wut, Neid und mehr Wut aufkommen und manchmal bekam ich sogar Lust mir einfach
meine Zunge abzuschneiden, sie in ein Briefkuvert zu stecken und dann als
Symbol des Trotzes dem Sender der frohen Frühlingsbotschaft zurück zu schicken.
Nein. Natürlich
war das alles nicht ganz so schlimm. Und ja- ich übertreibe etwas. Aber nur
etwas. Und womit ich nicht übertreibe ist die folgende Beschreibung vom letzten
Donnerstag.
Am Donnerstag
donnerte es- würde das Sams sagen. Aber ich bin nicht das Sams und in Island
gibt es keine Gewitter. Was es aber gibt, sind 4 Jahreszeiten an nur einem Tag.
Oder sogar in… nur einer Stunde. Letzter Donnerstag war einer jener Tage. Ich
bin aufgewacht und die Sonne hat mir Regenbogen in mein Zimmer geworfen (ich
hab nämlich so einen kleinen Kristall, der das Sonnenlicht irgendwie bricht und
so ganz viele Regenbogen erschaffen kann) und so befand ich, dass es ein guter
Tag werden würde und als ich mich folglich auf mein Rad schwang und im
Kindergarten ankam und dann auch noch meine Lieblingstasse noch unverwendet,
nur darauf wartend von mir mit Tee gefüllt zu werden, da stand, da war ich mir
sicher. „Ja. Heute ist ein guter Tag.“ Als ich der Köchin in meinem
Kindergarten von meinem Beschluss, oder meiner Feststellung (was auch immer)
mitteilte, sah ich aus dem Fenster. Nur um noch einmal den Grund meiner guten
Laune zu entdecken. Doch was musste mein armes Auge da plötzlich für Bilder an
mein Gehirn senden?! Hagel. Nichts als Hagel fiel da plötzlich vom Himmel
runter. Ganz so, als ob die Engelchen ganz widerlich schlimme Kinder in der
Trotzphase waren und gerade mit all ihren sonst so netten Spielsachen um sich
warfen. Naja. Aus Bengelchen wurde alsbald schon wieder Engelchen und die Sonne
strahlte wieder was das Zeug hielt. So machte sie auch lange weiter. Um 5 aber,
als ich mich mit einer Freundin traf um mit ihr gemeinsam zu einer
Filmvorstellung zu gehen, begann es dann plötzlich zu schneien. Da juckte mich
das alles aber schon nicht mehr sehr und so kratzte ich mich auch nur ein wenig,
verwirrt am Kopf. Naja. Das war auch schon der Donnerstag.
Am Freitag hat
ich frei. Würde das Sams nun sagen. Aber schon wieder kann ich ihm nicht
zustimmen. Am Freitag hab ich nicht frei gehabt. Aber das war ganz egal, denn
nach der Arbeit hab ich mich mit Maria (meiner griechischen Wg-Kollegin)
trotzdem auf den Weg nach Akureyri, die kleine Hauptstadt des Nordens Islands,
gemacht. Mit einem Schild in der Hand auf dem in Großbuchstaben „Akureyri“ stand
und ein Herz gemalt war, machten wir uns auf die Reise. Jaja. Hitchhiken
funktioniert in Island wirklich wie geschmiert! 4-5 Stunden braucht man von
Reykjavík nach Akureyri, wenn man das Navigationssystem fragt, wir brauchten 4 ½.
Nicht schlecht also.
Sofia über den Wolken |
Da muss die Freiheit wohl grenzenlos sein. |
In Akureyri
hatten wir eine schöne Zeit und am Sonntag auf dem nachhause Weg hab ich auf
der Rückbank zweier 70 jähriger Isländer auch noch den wahrscheinlich ältesten
Hund der Welt kennengelernt. Musa (auf Deutsch: Maus), eine superliebe
Border-Collie Dame.
Katrina, Maria und ich :) |
Ein cooles Elfenhaus, das Katrina und ich heute gebaut haben |
Bis dann also.
Viel Liebe und ganz viel Licht, eure Sofia. :)
Ps: Und ach ja,
bei erneutem Durchlesen des Beginns dieses Textes bemerke ich gerade, dass der
Titel noch nicht so ganz mit dem Rest zusammen passt… Dieses Ps soll das nun
ändern. Also: Der Frühling ist jetzt da. Also Krokose und Co, alles vorhanden.
Die Vöglein zwitschern und ich sag täglich am Morgen „Frühling endlich,
endlich. Bitte end nicht.“