Freitag, 18. Oktober 2013

Von kleinen und etwas größeren Erfolgen und Überraschungen

Also meine Lieben. Mein letzter Eintrag ist ja schon wieder eine Weile her und wie immer ist irgendwie schon wieder so viel passiert, dass es mir ziemlich schwer fällt all meine Eindrücke, Gedanken und Gefühle so zu ordnen, dass sie erstens: Sinn ergeben und zweitens: für andere nachvollziehbar sind. Ich werde mich also bemühen, aber bitte seid nicht allzu entzürnt, wenn entweder der erste, oder der zweite oder einfach beide Vorsätze inmitten des Berichts gebrochen werden. ;)

8 Wochen bin ich nun schon fast hier und langsam stellt sich so etwas wie Routine ein. Ich stehe jeden Tag auf um in die Arbeit zu gehen. Bin dort als erstes bei den ganz klitzekleinen Kinderleins um sie alle fürs Nachdraußen-Gehen anzuziehen, putz dann mal durch den Raum durch und geh dann auch nach draußen. Dann bin ich eine Weile draußen um kurz darauf beim Wiederausziehen der warmen Kleidung zu helfen, wenn die Kinderleins (aller Altersgruppen diesmal) wieder hineinkommen um Essen zu bekommen. Dann… Ich will euch nicht weiter mit unnützem Wissen überhäufen. Das ist nämlich unnützes Wissen und bei der Millionenshow wird euch „Sofias Alltag in Island“ leider auch nicht auf die nächste Geldstufe bringen. Was ich sagen will und verdeutlichen wollte ist bloß: Ich habe einen Alltag. Und trotzdem: Jeder Tag ist dann doch irgendwie ganz anders als der Tag zuvor (Wochenenden sowieso.)

Warum manche Tage anders sind als andere:

Erstens (das ist die etwas größere Überraschung): Hat man manchmal eben einfach Lust sich die Haare zu schneiden, ein Mitbewohner hat eine Haarschneideschere und plötzlich steht man vor dem Spiegel im Bad und schneidet sich Stirnfransen und eh man sich’s versieht schaut man in das Waschbecken und denkt sich „Boah das sind aber viele Haare“ und hat die geniale Idee einem Mitbewohner (Kike war unser Opfer) einen Dread aus diesen Haaren zu machen und dann macht man plötzlich, um 11 Uhr abends, mit Zuckerwasser und Gabel, einen Dread. :D




Zweitens (das sind die etwas kleineren Überraschungen): Man findet immer allerhand Dinge. Dazu braucht man nur ein wachsames Auge und wahrscheinlich auch ein nicht allzu stark ausgeprägtes Ekelgefühl. Zum Beispiel hab ich mir nämlich vor kurzem erst gedacht, dass es jetzt langsam kalt wird und ich eine Haube bräuchte. Da spazier ich am nächsten Tag so zum Supermarkt und was find ich da auf dem Gehweg? … Ja! Eine Haube! Oder einen USB-Stick. Hab ich mir so sehr gewünscht, war im Geschäft aber zu teuer und schon schwups- finde ich am nächsten Tag einen auf der Straße. (Meine Mitbewohner haben mich schon gefragt was ich unter dem Begriff „finden“ verstehe. Aber ich kennt mich meine Lieben- ich bin kein Dieb! :))

So viel also dazu warum manche Tage anders sind als andere. Aber auch im Kindergarten habe ich ordentlich Abwechslung, unter anderem deshalb weil ich immer wieder kleine, aber feine persönliche Erfolge feiere! Als Beispiel beschreibe ich euch hier eine Situation, die ihr euch bitte im Kopf vorstellen müsst. (Bildlich wäre hierbei schön. :)) Da ist der Garten von einem Kindergarten (zwei Mal Garten in einem Satz. Hihi) und da sind neben dem Haus so ein paar Bänke. Auf einer dieser Bank sitze ich. Aber ich sitz da nicht alleine. Mit dem Kopf auf meinem Schoß liegt da nämlich ein kleines Mädchen neben mir, das genüsslich schnurrt und ab und zu „Miau“ macht. Ich streichle der süßen Katze sanft über den Kopf und meine nur: „Já kissa. Knús?“. Dann ist da hinter der Bank noch ein Junge. Er hat einen hochroten Kopf und brüllt wie am Spieß. (Er ist ein kleiner Choleriker.) Und: er kommt um sich bei mir auszuheulen. Und dann ist da vor mir noch ein Baby. Es hat Eimer und Schaufel in der Hand und eine Haube auf dem Kopf und wenn es mich anschaut plötzlich auch noch ein Strahlen im Gesicht.

So. Und wer jetzt sagen würde: „Naja. Halt eine ganz normale Kindergartensituation.“, dem antworte ich „Nein!“. Denn es sind eben jene drei Kinder die ich gerade beschrieben habe, die mir am Anfang die meisten Probleme bereitet hatten. 

Das kleine Katzenmädchen nämlich hat Riesenprobleme wenn es darum geht angezogen zu werden. Ich weiß nicht warum sie davor so eine Angst hat, aber es macht ihr auf alle Fälle ganz und gar nicht Spaß und so weint sie immer bitterlich wenn es Zeit für’s Anziehen ist. Und ich bin dafür scheinbar zu sensibel, denn einmal hätte ich beinahe mit ihr mitgeheult, weil’s einfach so herzzerreißend war und weil ich mir so böse vorkam, weil irgendwie ja ich der Grund war warum sie so schrecklich weinte, weil ja immerhin ich diejenige war, die sie anziehen wollte. Seitdem (also seitdem Mal, wo ich fast mitgeheult hätte) haben wir aber öfters „Katzen“ miteinander gespielt und mein Trick ist nun der: nicht mehr „Komdu Jágerdur, kleida díg“ zu sagen, sodern stattdessen „Miau kissa.“ Und schwups schon hab ich sie in ihrem Mäntelchen drin. :)

Der Junge den ich beschrieben habe ist noch immer ein kleiner Choleriker, so wie schon von Anfang an- aber mittlerweile heult er sich ab und zu bei mir aus, anstatt wegen mir einen cholerischen Anfall zu bekommen. :b

Und das Baby ist meine liebe Aesa, die mich am Anfang GEHASST hat! (Ehrlich- ich wusste nicht das Kinder in diesem Alter zu solchen Antipathien fähig sind!) Aber mittlerweile liebt unsre kleine Aesa mich und zeigt mir immer bereitwillig die ganzen Würmer die sie im Garten ausbuddelt und sammelt.

Das, meine Lieben, sind meine etwas größeren Erfolge.

Einen etwas kleineren Erfolg habe ich vorgestern gefeiert, als ich mir eine neue, hellere (!) Glühbirne für mein Zimmer gekauft habe. Ich hab jetzt nämlich Licht so wie es sich für Menschen gehört! Die alte Glühbirne war glaub ich noch aus der Edition für Homo Antecessor- ein bisschen eine Zumutung. Aber: Selbst ist die Frau- yeah ich weiß wie man Glühbirnen kauft und wechselt. :b

So. Das war’s jetzt aber auch schon wieder meine Lieben. Gewidmet wurde dieser Blog-Eintrag meiner lieben Mama, alles, alles Gute zum Geburtstag übrigens!!! ;-)


Bussi, Sofia.

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