Freitag, 24. Januar 2014

Als ich Christtagsfreude holen ging, nach Langenwang, oder- Sofia und der heiße Honig.


Ein Theater
Personen:
Sofia (kleines Mädchen mit nasser Kleidung, sichtlich durchgefroren)
Verkäufer (großer isländischer Mann- mit Bart!)

Beschreibung der Umstände:
Ein kleiner Bioladen steht in mitten eines hässlichen Industriegebiets. Draußen ist es kalt, ein Schneeregen prasselt vom Himmel herab. Der kleine Bioladen wirkt schön und wärmespendend.

Sofia tritt ein, schaut sich um, wandert interessiert durch die Regale.

Verkäufer: - (der Leser muss sich folgenden Dialog bitte auf Isländisch vorstellen. Um ihm dieses zu erleichtern gibt es an dieser Stelle einen Link zu einem isländischen Video auf Youtube.)
                                              So, oder so ähnlich, klingt Isländisch

Verkäufer: Kann ich dir (im Isländischen gibt es kein „Ihnen“) helfen?
Sofia: Nein danke ich schau nur.
Verkäufer: sagt nichts.
-          Aber magst du vielleicht eine Dattel probieren?
Sofia: Ja gerne!
-        -   Sofia probiert Dattel, ist sichtlich begeistert. –
Verkäufer: Ich hab da auch noch ganz viel Honig. Vielleicht wenn du magst.
-          - Sofia will gerade ablehnen, als ihr Blick auf die Honige fällt. –
Sofia: Oh, der ist ja aus Deutschland.
Verkäufer: Ja. Bist du auch aus Deutschland.
Sofia: Nein. Ich bin aus Österreich.
Verkäufer: Okay. Aber sprichst du Deutsch?
Sofia: Ja.
Verkäufer (der ja immerhin noch immer Isländer ist): Blablablablabla.
-          Sofia schaut verwirrt. –
Verkäufer: (versucht es erneut) Kannst du was für mich übersetzen?
Sofia (Aha-Erlebnis): ja klar!
-          Verkäufer verschwindet, kommt wieder mit einem fetten Honigprospekt.
Verkäufer (zu sich selbst): den da und den da und den da…
-          Verkäufer markiert in etwa 30 Seiten in dem Prospekt, drückt es Sofia in die Hand.
Du kannst ins Englische oder ins Isländische übersetzen. Wie’s dir lieber ist.
Sofia (schluckt): ins Englische!!!
Verkäufer: gut. Den Rest krieg ich dann auch hin. Und du bekommst so 10.000- 15.000 Kronen dafür. Ist das okay? Du kannst dir aber auch einfach Produkte hier vom Laden aussuchen.
-          Sofia versteht jetzt erst, dass es sich hierbei um einen richtigen Job handelt und ist verwirrt. –
Sofia: Ja… Das passt.
Verkäufer: Und lass dir ruhig ein, zwei Wochen Zeit.
Sofia: Okay. (lacht) Ich bin hier nur zum Schauen reingekommen und geh raus mit einem Job.
Verkäufer: Ja.
Sofia: Jaja. Also bis dann.
Verkäufer: Ja. Bis dann.
-          Sofia geht hinaus. Macht sich wieder weiter auf den Weg nach Langenwang.

Beschreibung der Umstände:
Draußen ist es noch immer bitter böse kalt. Aber an Stelle von Essen denkt Sofia an das liebe Christkind und sein hochheiliges Fest.


Ende Szene 1.



Montag, 13. Januar 2014

4 Minuten mehr Glück. Täglich.

Ich muss zugeben, am Ende hab ich meinen Worten selbst schon fast nicht mehr geglaubt. Nachdem ich bei meinem Besuch in Österreich zum zehnten Mal mit fester Stimme: „Nein. Also wirklich, um zehn Uhr ist es bei uns noch stockfinster!“, behauptet hatte, begann sogar ich daran zu zweifeln. Vielleicht übertrieb ich doch etwas. Vielleicht war es nicht ganz so schlimm. Ein bisschen flunkern eben. Machen wir schließlich alle manchmal.

Aber: Nein! Ich nicht! Zumindest nicht in diesem Zusammenhang. Bezüglich der Dunkelheit hier bin ich komplett bei der Wahrheit geblieben. Zu 100%. Seit ungefähr 6 Tagen geht die Sonne jetzt um 10 auf. Davor waren es ungefähr 24 Minuten nach 10. 4 Minuten mehr Licht täglich, schenkt mir die Sonne nämlich momentan. Im Februar dann sogar 6. Und Pi mal Daumen heißt das dann also:

4 Min (jetzt) + 6 Min (Feb.) = Keine Nacht mehr im Juni.
 (Mann was wäre meine Mathelehrerin stolz auf mich, wenn sie diese Gleichung sehen könnte…)

Da bin ich nämlich auch erst vor kurzem draufgekommen. Die Mitternachtssonne  gibt’s nämlich schon im Juni- und nicht erst im Juli, wie ich immer dachte.

Ihr seht also. Die Dunkelheit in Island existiert wirklich. Das ist nicht nur so Gerede und die Mitternachtssonne ist deswegen glaub ich auch realer als von mir zu Beginn angenommen.
Diesen Blogeintrag will ich nun also der generellen Wahrheitsfindung hinter Sprichwörtern, Bauernweisheiten und Ähnlichem widmen.

„Einen Kloß im Hals haben.“ Ist nicht nur ein schönes Sprichwort, das einem gleich ein Bild in den Kopf malt- nein es ist auch eine ziemlich gute Beschreibung für das was passiert, wenn man kurz vorm Heulen ist. Denn meine Lieben, es war schon schön mit euch im guten, alten Österreich und ja… Ich war schon sehr traurig, als ich euch wieder verlassen musste. Mittlerweile aber hab ich den Kloß tapfer runtergeschluckt und sogar schon verdaut. 
Mahlzeit.

Und weiter geht’s auf unserem Pfad der Wahrheitsfindung.

Island, wie es auf Deutsch genannt wird, heißt aus Isländisch ja auch Island. Naja, also eigentlich Islandi. Aber worauf ich hinaus will ist, dass „Is“ Isländisch für „Eis“ ist. Und auch hier trifft der Hammer den Nagel mal wieder mitten auf den Kopf! Früher, als ich noch klein und naiv war, habe ich doch tatsächlich gedacht zum Eislaufen benötigt man Schlittschuhe. Man müsste sich warm anziehen und dann mit heißem Tee in der Thermoskanne und ein oder zwei Euro in der Hand, auf den Weg zum Eislaufplatz machen. So weit ist das ja wahrscheinlich auch ganz richtig… Nur, dass man sich in Island nicht wirklich auf den Weg machen muss… Denn wenn der Eislaufplatz dein Ziel ist, dann ist in Island ganz bestimmt der Weg das Ziel!!! 
Dazu muss außer einem Foto glaub ich auch nicht mehr mehr gesagt werden…

Ja... Eisig...

Und da ist im Gegenteil zu den meisten Gehwegen sogar "gestreut" worden...


Hmm… Vielleicht ist das jetzt auch ein recht schönes Ende für unseren Wahrheitsfindungspfad. Mit dem Weg als Ziel sind wir nun also auch ans Ziel gekommen und Bauernweisheiten, Sprichwörter und/oder Ähnliches wollen mir ohnehin keine Weiteren mehr einfallen.

So beende ich diesen Blogeintrag also und wünsche euch ein ganz tolles, neues Jahr! Mit ganzen vielen Wegen, die sich anstatt als Irrwege als Zielwege entpuppen und mit ganz viel Liebe, Freude und Glück!
Hab euch lieb! Bussi, eure Sofia.

PS: Sofia bedeutet übrigens Weisheit. ;-)

PPS: Nein. Die folgenden Bilder sind nicht geheime Fotos von einer isländischen Hanfplantage, viel mehr sind sie Fotos von einem isländischen Gewächshaus, das sich in Sólheimar (einer Eco-village) befindet. Und in Sólheimar war ich letztes Wochenende und deswegen die Bilder. 




Das bin ich, meine Pflänzchen betrachtend. :b